Kapitel 8 - Frei

 
 
 
Noch kurz beobachtete ich, wie das Haus brannte, bevor ich von dannen zog. Durch die Explosion wird es wie ein Unfall aussehen. Und da alles brennt, werden sie keine Leichen finden können, und somit nur annehmen, dass wir alle 5 verbrannt wären. Ich fing an, mein Gesicht zu einer Grimasse zu verziehen. Ach, endlich frei.. Doch was sollte ich nur tun? In eine neue Pflegefamilie? Niemals. Wenn sie genauso sein wird, wie die jetzige? Nein... Das wolle sie nicht erneut durchleben.. Sie würde schon irgendwie auf der Straße durchkommen. Aber erstmal weg von hier. Weg von dieser Stadt, schnell flüchten! 
 
 
So ging ich zur nächstgelegenen Straße, und wartete auf jemanden, der anhielt. Das dauerte natürlich nicht lange, bis eine Frau anhielt, und mich mitnahm. "Bist du nicht ein bisschen jung, um noch zu dieser Uhrzeit unterwegs zu sein?" fragte sie mich. Natürlich hatte ich eine Ausrede parat "Ach, ich sehe jünger aus, als ich eigentlich bin. Ich bin schon 18. Aber leider habe ich meinen letzten Bus verpasst, der mich nach Hause bringt.." Die Frau biss an "Wo musst du denn hin? Ich könnte dich nach Hause fahren" - "Nein, Nein, ist nicht nötig, es reicht, wenn sie mich in die nächste Stadt zum Bahnhof fahren, von da aus komme ich dann gut zurecht!" dies akzeptierte sie zum Glück so. Im Auto nickte ich dann kurz ein und konnte zum ersten Mal seit langem von etwas gutem träumen.
 
 
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"Wir wären da, Liebes." sagte eine freundliche Frauenstimme. Ich öffnete meine Augen und sah, dass es bereits hell wurde. Die Frau ließ mich raus, ich bedankte mich, und machte mich auf dem Weg in die Bahnhofshalle. Ich war einen Blick in meine Handtasche. Das Küchenmesser hatte ich dabei, sowie jegliches Bargeld, welches ich habe finden können. 'Hm' dachte ich 'langsam bekomme ich Hunger. Ich glaube, ich hole mir eine Kleinigkeit, bevor ich mich weiter auf den Weg mach'. So kaufte ich mir beim Bäcker eine Kleinigkeit, holte ein Zugticket in eine etwas entferntere Stadt, und setzte mich am Gleis auf eine Bank und wartete.