Kapitel 3 - bittere Enttäuschung

 

"Ich fürchte-"

 

"NEEEEEEEEEEEEIN!!!" Ich ließ den Arzt nicht ausreden. Ich wollte ihn nicht ausreden lassen. Denn ich fürchtete mich vor dem, was kommen könnte. Der Möglichkeit, dass er sagt, Ai sei... sie sei.. tot... Also schrie ich, so laut ich konnte, und tobte in meinem Bett. Sie versuchten, zu viert mich festzuhalten, und der Arzt spritzte mir etwas in dem Arm "Es tut mir so leid" kaum hörbar flüsterte er dies, bevor ich in die mir vertraute Dunkelheit sank.

 

Als ich meine Augen wieder aufschlug, saß ich in einem mir fremden Auto. Langsam hob ich den Kopf, um mich umzuschauen - dann traf ich ihre Augen. "Na, endlich wach? Hat aber ziemlich lange gedauert. Denn wir sind schon fast da." Erneut durchzog eine lähmende Furcht meinen Körper, dennoch konnte ich meinen Blick nicht abwenden. "Wo-" Gerade setzte ich zu einer Frage an, da erinnerte ich mich jedoch an alles, was bis jetzt geschah - Mummy und Daddy's Tod, Ai, verletzt neben mir, und wahrscheinlich auch tot, wenn nicht gar verbrannt. Dann die neue 'Familie', zu der ich soll, und diese endlos traurigen Augen des Arztes.

 

Der Wagen hielt an, und ich wurde aufgefordert, auszusteigen. Vielleicht war diese Familie garnicht mal so schlecht.? Vielleicht waren sie ja ganz nett, und ich könnte mich dort gut einleben. Mein Blick richtete sich auf die Leute vor mir - ein alter Mann im Anzug, eine streng aussehende Frau, sowie zwei Kinder - ein Junge und ein Mädchen, beide ungefähr in meinen Alter. Auf den ersten Blick machten sie einen guten Eindruck, doch irgendwas tief in mir sagte, dass dort etwas nicht stimmt. Ich verdrängte dieses Gefühl, und zwang mich zu lächeln, als ich vorgestellt wurde.

 

"Das sind die Kato's, die so freundlich sind, dich aufzunehmen, Shinda. Sie sind ab sofort deine neue Familie. Herr und Frau Kato, das ist Shinda. Ich habe sie bereits telefonisch benachrichtigt" sagte sie an die Erwachsenenen gewandt. Die Frau lächelte jetzt zwar, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht. "Hallo Schätzchen" sagte sie "Du kannst mich ab sofort Mama nennen" alles in mir schreite, dass diese Frau nicht gut ist, aber ich konnte nichts sagen. "Und mich kannst du Papa nennen" der alte Mann grinste jetzt "Das sind deine neuen Geschwister Masao und Mami. Ich hoffe, ihr werdet euch gut verstehen." Das Mädchen zitterte leicht am Körper, während mich der Junge von oben bis unten musterte. Die seltsame Frau, die mich herbrachte, verschwand, und ich blieb zurück.